Die Alte Schule in Großsachsen ist eingerüstet. In einer der nächsten Sitzungen soll es um die Maßnahmen gehen. Foto: Dorn
So lautete das Urteil von KLiBA-Geschäftsführer Klaus Keßler – Energiebericht 2023 für die kommunalen Gebäude Hirschbergs vorgestellt
Hirschberg. (ans) Die Gemeinde Hirschberg hat sich wie viele andere auf den Weg gen Klimaneutralität gemacht. Interessant dafür ist auch alljährlich der Energiebericht für die kommunalen Gebäude, den die Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur (KLiBA) Heidelberg erstellt. KLiBA-Geschäftsführer Klaus Keßler stellte in der Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt (ATU) am Dienstag nun denjenigen für 2023 vor. Zusammenfassend machte er deutlich: „Hirschberg befindet sich auf einem guten Weg, hat aber noch einiges an Arbeit vor sich.“ Dies erfordere dann auch entsprechende Investitionen.
Die Gemeinde habe schon einige Maßnahmen umgesetzt, so Bürgermeister Ralf Gänshirt. Aber die positiven Auswirkungen werden sich wohl erst in den Folgejahren zeigen. Was denn auch die Zahlen widerspiegelten, die Keßler präsentierte. „Wir stehen vor größten Anstrengungen und Herausforderungen, um die Ziele, die wir uns gesetzt haben, zu erreichen“, betonte Gänshirt.
Um den Verbrauch möglichst digital zu erfassen, hat die KLiBA gemeinsam mit der Kommune eine Software angelegt, allerdings werden viele noch von den Hausmeistern händisch erfasst. Hier soll das Ziel eine komplette Digitalisierung sein, wie Keßler erläuterte. Insgesamt wurden für den Energiebericht 21 Liegenschaften erfasst. Hinsichtlich des Wärmeenergieverbrauchs konnte Keßler erläutern, dass dieser ab 2016 bis 2023 abgenommen habe. Witterungsbereinigt betrachtet, sei der Verbrauch 2022 und 2023 quasi identisch. Ein großer Posten ist hier der Komplex Martin-Stöhr-Schule/Pavillon/Kindergarten/Heinrich-Beck-Halle. Keßler riet dazu, die einzelnen Gebäude getrennt zu erfassen, damit eventuell ergriffene Maßnahmen sichtbar würden. Das gelte auch für das Hilfeleistungszentrum. Eine Verbesserung beim Heizenergieverbrauch konnte man bei der Alten Schule in Großsachsen durch die Dämmung der Heizungsrohre 2023 erzielen. Ein deutlich erhöhter Verbrauch, wohl durch stärkere Nutzung, wurde bei der Alten Turnhalle festgestellt.
Beim Stromverbrauch lag Hirschberg 2023 über den Werten der Vor-Corona-Zeit bei nahezu allen Liegenschaften. Einen deutlich hohen Wert machte Keßler bei der Sachsenhalle aus, was auch am Einsatz von Elektroheizungen gelegen haben könnte, weil dort die Lüftungsanlage ausgefallen war. Der Wasserverbrauch ist deutlich gesunken gegenüber dem Vorjahr 2022, war aber immer mal wieder schwankend. Letztlich sei dieser stark davon abhängig, wie sehr die Rasenflächen gewässert werden mussten. Und noch eine gute Nachricht: Die CO2-Emissionen sind seit 2013 deutlich zurückgegangen.
Während die Stromkosten moderat gestiegen seien, so Keßler, sind sie beim Gas deutlich höher. Hier mussten neue Verträge abgeschlossen werden. Die Energieträger setzen sich zu zwölf Prozent aus Nahwärme, zu 65 Prozent aus Gas und zu 24 Prozent aus Strom zusammen. Hier lautet Keßlers klare Empfehlung auf dem Weg gen Klimaneutralität: die Umstellung von der Gasversorgung auf Wärmepumpen. Beim Komplex Sachsenhalle/Grundschule befinde man sich mit einer geplanten neuen Energieversorgung auf einem guten Weg, ergänzte Gänshirt. In einer der nächsten Sitzungen müsse man sich mit der Alten Schule in Großsachsen befassen, deren Heizungsanlage aus dem Jahr 1996 stammt. Diese ist gerade eingerüstet, es gebe „Themen an Fassade und Fenstern“. Da es sich aber um ein großes Gebäude handele, müsse man dies „step by step“ angehen.
Auf Nachfrage von Matthias Schütze (GLH) und Jörg Mayer (FW), ob man nicht gleich eine PV-Anlage prüfen könne, wenn das Gerüst sowieso schon stehe, sagte Gänshirt, dass er ohnehin von mehreren Bauabschnitten ausgehe und das dann natürlich betrachten werde. Wolfgang Horstmann (SPD) hätte gerne von Keßler gewusst, mit wie vielen Maßnahmen man wann die Klimaneutralität erreiche. Der Geschäftsführer und Gänshirt machten deutlich, dass es hierfür einer umfassenden Detailanalyse bedürfe, die mehr Sinn ergebe, wenn man ein Gebäude ohnehin angehe.
RNZ, Bergstraße, Mannheim, Weinheim 07.11.24