Die Kampagne ist gestartet

Wie es mit dem Ausbau der Photovoltaik-Kapazitäten in Edingen-Neckarhausen weitergehen kann, präsentierte ein Vertreter der KLiBA den Gemeinderäten und rund 60 Interessierten. Foto: nip

Photovoltaik-Programm: Auftakt war gut besucht

Edingen-Neckarhausen. (nip) „Es rechnet sich nicht, eine Photovoltaik-Anlage nicht zu machen“, betonte Peter Kolbe, langjähriger Projektleiter bei der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg-Rhein-Neckar-Kreis (KLiBA) am Dienstagabend im Rathaus Edingen. Dort war der Bürgersaal zum Auftakt der lokalen Photovoltaik-Kampagne mit rund 60 Interessierten gut besetzt. Bürgermeister Florian König freute das, denn der Zuspruch zeige, wie wichtig das Thema sei.

Als Kommune könne man den Weg nicht alleine gehen, bis 2035 das beschlossene Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, so König. Zumal die Gemeinde wenig Ressourcen habe, vor allem finanziell. Doch was man fördern könne, das seien Information und Vernetzung. „Das ist leistbar.“ Zudem fördert die Kommune einen sogenannten „Photovoltaik-Eignungs-Check“: Die schnellsten 50 Personen, die sich melden (https://kliba-heidelberg.de/erneuerbare-energien/), erhalten diese Tauglichkeitsprüfung des eigenen Dachs kostenlos. Wobei, auch das sagte König, der Check ohnehin nur 30 Euro koste.

Seinen Vortrag startete Kolbe mit einer kleinen Korrektur: „Die Kommune, das sind Sie alle“, wandte er sich an die Anwesenden. Natürlich könne eine kommunale Verwaltung die örtliche Energiewende nicht alleine stemmen, doch die Potenziale einer Gemeinde seien „fantastisch“ bei gleichzeitig großen Herausforderungen.

Kolbe erläuterte, dass die KLiBA als Teil des Photovoltaik-Netzwerks Rhein-Neckar Kommunen beim Start von lokalen Kampagnen unterstütze, bei der Vernetzung helfe und bei der Suche nach „lokalen Kümmerern“. Eine Option wäre zum Beispiel ein „Photovoltaik-Stammtisch“, wie es ihn in Dossenheim gibt und wo Informationen ausgetauscht werden.

Über das Pariser Klimaabkommen, 2015 zur Begrenzung der globalen Erderwärmung geschlossen, kam Kolbe zum rechtlichen Rahmen und zur Photovoltaik-Pflicht. Sie greift – mit Ausnahmen – bei einer grundlegenden Dachsanierung oder einem Neubau.

Neben der Tatsache, dass man mit der Belegung seines Dachs mit Photovoltaik einen Beitrag zu „einem guten Leben“ leiste, kam Kolbe auf den wirtschaftlichen Aspekt einer Anlage zu sprechen: Interessant sei sicher vor allem der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms, denn hier ergeben sich pro Kilowattstunde durchschnittliche Stromkosten von circa neun bis 13 Cent. Liefert ein Energieversorger den Strom, kostet die Kilowattstunde indes zwischen 25 und 36 Cent.

Die lebhafte Fragerunde unterstrich später noch einmal die Bereitschaft, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Kolbes Präsentation mit vielen Antworten auf wesentliche Fragen – auch wie man ganz praktisch bei der Anschaffung einer Anlage vorgeht – findet sich auf der Homepage der Verwaltung unter www.edingen-neckarhausen.de.

Wie es mit dem Ausbau der Photovoltaik-Kapazitäten in Edingen-Neckarhausen weitergehen kann, präsentierte ein Vertreter der KLiBA den Gemeinderäten und rund 60 Interessierten. Fotos: nip

RNZ, Ausgabe Bergstraße, Mannheim, Weinheim 15.02.24