Alles spricht für Wärmedämmung

Zweifamilienhaus aus den 50er in Sandhausen zukunftsfähig energetisch modernisiert: Neben der Luft-Wasser-Wärmepumpe, Aufstockung in Holzständerbauweise konsequent mit ökologischen Dämmmaterialien aus Zellulose und Holzfasern umfassend gedämmt. Bild: privat

Hoher Wohnkomfort – niedrige Heizkosten

Zum Thema Wärmedämmung kursieren leider viele irreführende Argumente“, sagt Dr. Klaus Keßler, der Geschäftsführer der KLiBA. Das ist höchst bedauerlich, denn nicht nur das behagliche Raumklima, ein deutlich geringerer Energieverbrauch und die Aufwertung des Gebäudes sprechen dafür. Es gibt auch beachtliche Fördergelder.

Viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer scheuen sich davor, die Hülle ihres Hauses auf den neuesten energetischen Stand zu bringen. „Wer jedoch die Fassade und das Dach dämmen lässt, wird es nicht bereuen“, ist Keßler überzeugt. Bis zu 80 Prozent Heizenergie weniger können es später sein. Außerdem steigt der Behaglichkeitsfaktor immens, „denn Dächer, Wände und Kellerdecken mit warmer Oberflächentemperatur fühlen sich einfach besser an“, ergänzt der Fachmann. Nicht zuletzt steigt der Wert des Hauses, wenn es auf dem neuesten energetischen Stand ist.

Wer Dämmstoff hört, denkt meist an Polystyrol. Weniger bekannt, doch in der Dämmwirkung nahezu ebenso effizient sind zahlreiche Naturdämmstoffe. Sie sind unproblematisch in der Bearbeitung und der Entsorgung, und vermindern zuverlässig Schimmel und Bauschäden – und sie wachsen nach. Beispiele sind Hanf, Zellulose, Seegras, Holzweichfaser oder Schafwolle. Weitere Alternativen für Dämmung sind Mineralwolle, Mineralschaum, Schaumglas oder Blähton. Welcher Dämmstoff für Fassade, Dach oder oberste Geschossdecke sowie die Kellerdecke nach unten in Frage kommt, wird individuell entschieden. Übrigens bedeutet Wärmedämmung auch Schutz gegen Wärme von außen: Ein gut gedämmtes Haus hält im Sommer die Hitze besser ab.

„Wichtig ist, das Haus als Ganzes zu betrachten“, sagt Klaus Keßler. Denn Gebäude aus den 60ern, 70ern oder 80ern haben viele Schwachstellen. Nur ein von Fachleuten erstellter Sanierungsfahrplan, der neben der Gebäudehülle auch die Heizungsanlage, die Stromversorgung und die Fenster sowie ein Lüftungskonzept einbezieht, erfasst alle relevanten „Baustellen“.

Weiterführende Links:

Sanierungsleitfaden Baden-Württemberg unter www.zukunftaltbau.de/material

Dämmung: Tipps und Praxistests unter www.co2online.de/modernisieren-und-bauen/daemmung/