Alte Heiztechnik: Erneuern oder Optimieren

Das Hybridsystem mit Wärmepumpe und Gaskessel in diesem Einfamilienhaus in Heidelberg bringt eine Leistung um 18 kW und ist so eingestellt, dass die Heizleistung lediglich mit Gas ergänzt wird, falls nötig. Bild Gülay Keskin

Wenn der Schornsteinfeger dem alten Heizkessel noch gute Abgaswerte bescheinigt, bedeutet es nicht, dass die Zeit für eine Modernisierung aus energetischer Sicht fernliegt. Ein sparsames Neugerät kann gegenüber einem ineffizienten Altkessel einiges an Energie sparen. Außerdem müssen, damit die Energie- und Wärmewende gelingt, schnellstmöglich viele Gebäude zukunftsfähig aufgestellt werden. Der entscheidende Faktor dafür ist, dass die Gebäude mit erneuerbaren Energien beheizt werden können. Heizen und Warmwasser mit Erneuerbaren Energien heißt für die meisten Gebäude: Anschluss an ein Wärmenetz oder eine eigene Wärmepumpe nutzen.

Wann also ist es Zeit für eine Heizungsmodernisierung?

Wenn der bestehende Kessel älter als zehn Jahre ist, sollte bei jetzt schon über einem künftigen Austausch nachgedacht werden. Es ist ratsam sich einen Plan zurecht zu legen, welches Heizungssystem in Zukunft da Gebäude versorgen soll. Dabei kommen meist nur zwei Möglichkeiten in Betracht.

Heiztechnik der Zukunft

Falls Fernwärme schon vorhanden ist, kann man sich einfach daran anschließen lassen. Falls noch keine Fernwärme vorhanden ist, fragen sie bei ihrer Kommune einmal nach, ob und wann ggf. eine solches Wärmenetz geplant ist. Viele Kommunen stellen gerade eine Wärmeplanung auf um die Gebäude zukünftig mit erneuerbarer Fernwärme zu versorgen.
TIPP: Auch Übergangslösungen zur Überbrückung der Zeit bis zur Installation der Fernwärme werden staatlich gefördert.

Eine weitere Alternative zu den Wärmnetzen stellt die Installation einer Wärmepumpe dar.Diese nutzen Umweltwärme aus der Luft, dem Boden oder dem Grundwasser. Sie heben diese niedrigen Temperaturen unter Einsatz von Strom auf ein für die Heizung nutzbares Temperaturniveau an. Je höher sie die Temperatur anheben müssen, desto mehr Strom brauchen sie dafür. Deshalb soll die Vorlauftemperatur der Heizung bei max. 55 °C liegen. Dafür müssen die meisten älteren Gebäude fit gemacht und gezielt auf die Nutzung Erneuerbarer Energien vorbereitet werden. Je nach Zustand bedeutet das, zumindest einzelne Bauteile wie Dach, Fassade, Fenster oder Kellerdecke gut zu dämmen, nach Möglichkeit Flächenheizungen einzusetzen oder ggf. einzelne Heizkörper auszutauschen.

WICHTIG: Bei einer Heizungsmodernisierung sollte unbedingt ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden. Dabei wird die Wärmeverteilung so optimiert, dass alle Heizkörper nur die wirklich notwendige Wärmemenge bekommen.Wer heute schon etwas tun will kann an der bestehenden Heizung Optimierungen vornehmen. Dies betrifft die nutzeroptimierte Regelung, die Dämmung von zugänglichen Leitungen oder auch den Austausch von Heizungspumpen.

Fördermittel gibt es nicht nur für den Austausch, sondern auch für die Optimierung bestehender Heizungsanlagen.