Effizient Bauen – lautet die Devise!

Durch verbesserten Wärmeschutz reduziert sich der Energiebedarf eines Gebäudes so, dass die Heizungstechnik sehr klein dimensioniert werden kann. Bild: Gülay Keskin

Wissenswertes für Bauherren

Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Abhängigkeit von Gas- und Öl, wird es immer wichtiger gerade Neubauten so zu bauen, dass diese möglichst wenig Energie verbrauchen, denn die Betriebskosten eines Gebäudes bezogen auf seine „Lebensdauer“ sind weit höher als die anfängliche Investition. Energiesparendes Bauen kann mit ganz unterschiedlichen Mitteln und Techniken erreicht werden. 

An erster Stelle steht die Qualität der Gebäudehülle. Mit dem üblichen Aufbau der Wände, des Daches und anderer Außenbauteile kann eine zusätzliche Dämmung in einem Zug angebracht werden, ohne dass dabei zusätzliche Kosten für Gerüst, Putz oder Verkleidung etc. anfallen. Verbesserter Wärmeschutz ist damit heute eine der rentabelsten „Energiequellen“ überhaupt. Auf diese Weise reduziert sich der Energiebedarf des Gebäudes so, dass die Heizungstechnik sehr klein dimensioniert werden kann. Ziel ist es, den so reduzierten Energiebedarf für Heizung und Warmwasser mit erneuerbaren Energien zu decken, wie zum Beispiel mit einer Wärmepumpe, Solarenergie oder Pelletheizungen.

Bei dem Baukonzept Passivhaus kann sogar auf ein aktives Heizsystem verzichtet werden, da das Haus vorhandene Energiequellen wie die Körperwärme von Personen oder einfallende Sonnenwärme nutzt und es zusätzlich über eine Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung verfügt – 80 Prozent Ersparung gegenüber Standardneubau.

Wer energiebewusst baut, spart Geld, macht sich unabhängiger von zukünftigen Energiepreisen und steigert langfristig den Wert des Hauses. Zudem verfügen effizient gebaute Häuser über ein angenehmes Raumklima.

Im Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) sind energetische Mindeststandards festgelegt. Außerdem schreibt es vor, dass ein Großteil des Wärmebedarfs – 65 Prozent sind es derzeit – mit erneuerbaren Energien gedeckt werden muss. Wer beim Neubau über das gesetzlich vorgeschriebene Minimum hinausgeht, erhält Förderungen des Bundes, aber auch der Länder und Kommunen. Beispielsweise fördert die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den Bau von sogenannten KfW-Effizienzhäuser 55 und 40 – sie sind deutlich besser als der gesetzliche Standard – mit Darlehen und Tilgungszuschüssen. Je niedriger die Zahl, desto geringer der Energieverbrauch. So benötigt ein neu gebautes „Effizienzhaus 55“ beispielsweise nur 55 Prozent der Energie, die der Gesetzgeber als Maximum für Neubauten vorschreibt.