Energetische Sanierung im Fokus des Vortragsabends in Heiligkreuzsteinach

Über die vielfältige Aktion GUT SANIERT?! Bürgerinnen und Bürger des GVV Schönau informieren und für den Klimaschutz und energetische Sanierung gewinnen (v.l. Klimaschutzmanagerin des GVV Schönau Eva-Maria Elfner-Häfele, Bürgermeisterin von Heiligkreuzsteinach Sieglinde Pfahl. Bild: Jungbluth 

Wie die energetische Sanierung des Eigenheims gelingt, weiß die KLiBA

Die Entscheidung für eine energetische Sanierung des eigenen Hauses ist eine Investition mit einer Langzeitwirkung und lohnt sich so gut wie immer. Sie hilft Hauseigentümerinnen und -eigentümern Energie und Kosten zu sparen, auf erneuerbare Energien umzusteigen und fossile Abhängigkeit zu reduzieren sowie den Wert des Wohngebäudes zu steigern. Aber wie kann die energetische Sanierung gelingen? Um diese und viele weitere Fragen zu Gebäudesanierung, Heizungsaustausch, Photovoltaik und Elektromobilität ging es am Freitagabend, den 3. Mai 2024 im Bürgersaal der Gemeinde Heiligkreuzsteinach. Der Vortragabend GUT SANIERT?! ANHÖREN! – eine gemeinsame Veranstaltung des GVV Schönau und der KLiBA –  lockte interessierte Bürgerinnen und Bürger. Sie ist ein Teil der langfristigen Aktionsreihe GUT SANIERT?! ANHÖREN! ANSEHEN! ANFANGEN! und greift verschiedene Facetten des Themas energetische Sanierung von Wohngebäuden auf.

Teil- oder gleich eine umfassende Sanierung – wie geht das richtig? Was bringt ein Fensteraustausch? Welche Heiztechnik ist für mein Haus geeignet? Gasheizungen durch strombetriebene Wärmepumpen ersetzen? Welche Kosten kommen auf mich zu? Welche Fördermittel gibt es fürs Haus? Der KLiBA-Energieberater Uwe Jung ging sowohl auf die Komplexität des Themas „Gebäudesanierung“ als auch auf ihre einzelnen Aspekte ein. „Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, ist die Wärmewende unerlässlich: Rund ein Drittel aller CO2-Emmissionen in Deutschland wird durch den Gebäudesektor erzeugt, und davon wiederum der größte Teil durch Wohngebäude“, erklärte Jung. Um den energetischen Zustand der eigenen Immobilie seriös einschätzen zu können und die ersten Schritte zu planen, könnten Bürgerinnen und Bürger auf drei Maßnahmen zurückgreifen: Zunächst eine allgemeine Beratung durch einen Experten, beispielsweise in den alle zwei Wochen stattfindenden kostenlosen und unabhängigen Bürgersprechstunden der KLiBA in den Rathäusern der vier Verbandsgemeinden. Eine weitere Möglichkeit ist der ebenfalls kostenfreie KLiBA-Gebäudewärmepass, bei dem Eigentümerinnen und Eigentümer wichtige Einschätzungen zu ihrer Gebäudehülle und Heizungstechnik erhalten. „Der dritte und größte Schritt wäre die Erstellung eines geförderten individuellen Sanierungsfahrplans. Dieser ist standardisiert, kostet rund 400 bis 700 Euro Eigenanteil und ist für viele Förderprogramme Pflicht“, erklärte Jung.

Der KLiBA-Energieberater Uwe Jung ging sowohl auf die Komplexität des Themas „Gebäudesanierung“ als auch auf ihre einzelnen Aspekte ein. Bild Jungbluth

Habe man einmal die Fakten gesammelt, sei ein abgestimmtes und aufeinander aufbauendes Vorgehen wichtig. „Sie müssen natürlich nicht alle empfohlenen Maßnahmen sofort umsetzen, aber eine langfristige und durchdachte Planung ist unbedingt notwendig. In den meisten Fällen wird es zunächst um die Dämmung von Fassade, Dach und Fenstern gehen, denn dadurch sparen Sie viel Energie – ganz egal wie und mit was Sie heizen. Die Erneuerung der Heiztechnik kommt oft erst danach“, erklärte Jung.

Anregend, anschaulich und informativ ging es dann nach der Pause über Synergien von Elektromobilität und Photovoltaik weiter: Philip Habel vom Team Photovoltaik und Jessica Skowron vom Team Elektromobilität der KLiBA gaben einen Überblick über die Vorteile und Möglichkeiten der Sonnenstromgewinnung sowie der Nutzung von E-Autos. „Mit beidem leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Energiewende – und wenn Sie beides kombinieren, steigert sich auch Ihr finanzieller Vorteil, weil Sie dadurch das Optimum herausholen“, erklärten die KLiBA-Experten.

Die große Themenvielfalt zum Auftakt der Veranstaltungsreihe GUT SANIERT?! kam bei Publikum in Heiligkreuzsteinach gut an. „Ich wollte mich mal ganz allgemein über Sanierungen informieren, aber auch konkret wegen Balkonkraftwerken erkundigen. Deswegen finde ich es prima, dass heute Abend gleich mehrere Experten für die verschiedenen Bereiche da sind“, freute sich Rainer Reinhard aus dem Ortsteil Vorderheubach. Und auch Inge Rehberger konnte sich zu ihren Themen Infos einholen: „Wir haben schon eine Photovoltaik-Anlage, aber jetzt will ich mal schauen, was wir perspektivisch mit unserer Heizung machen können. Noch haben wir nämlich ganz klassisch Öl, doch langfristig suchen wir eine Alternative für unser Haus.“

Das Klimaschutzmanagement des Gemeindeverwaltungsverbands Schönau organisiert gemeinsam noch bis zum Jahresende mehrere besondere Veranstaltungen für die Einwohnenden von Schönau, Heiligkreuzsteinach, Heddesbach und Wilhelmsfeld: Fach-Infos aus erster Hand, Erfahrungsaustausch mit anderen Bürgerinnen und Bürgern sowie eine Sanierungsmesse mit Handwerkern aus dem Steinachtal und der Region.

Im Spätsommer heißt es dann bei zwei Tagen der offenen Tür: GUT SANIERT?! ANSEHEN! Am 21. und 22. September werden energetisch sanierte Wohngebäude vor Ort erlebbar. Engagierte Bewohnende energetisch sanierter Wohnhäuser im Rhein-Neckar-Kreis präsentieren der Öffentlichkeit ihr energiesparendes Zuhause. Die KLiBA, Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis in enger Zusammenarbeit mit dem GVV Schönau ruft private Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, Architekten, Planer, Energieberater und Handwerker in Heddesbach, Heiligkreuzsteinach, Schönau und Wilhelmsfeld auf, sich am Aktionswochenende GUT SANIERT?! ANSEHEN! zu beteiligen. Anmeldungen sind unter https://kliba-heidelberg.de/effizient-saniert/ bis zum 7. Juni 2024 sehr willkommen.

Am Samstag, 16. November, dreht sich dann im Steinachtal unter dem Titel GUT SANIERT?! ANFANGEN! erneut alles um das eigene Gebäude. Bei einer Sanierungsmesse in der Stadthalle Schönau stellen örtliche Handwerker aus, beraten individuell zu konkreten Projekten und zeigen vielfältige Beispiele für gelungene Sanierungsmaßnahmen. Außerdem gibt es Infos zu Energieberatungen, Fördermöglichkeiten zum Landes-Sanierungsprogramm sowie Ideen, wie auch Heimwerker mit kleinen Schritten etwas für den Klimaschutz und das Energiesparen tun können. Ähnliche Veranstaltungen werden von der KLiBA im Herbst in weiteren Kommunen des Rhein-Neckar-Kreises durchgeführt.  

„Diese Vielfalt an Themen und Formaten ist ein tolles Angebot, bei dem sich unsere Bürgerinnen und Bürger das für sie Passende aussuchen können. So wollen wir alle Menschen dort abholen, wo sie beim Thema Klimaschutz und energetische Sanierung Interesse haben“, erklärte Eva-Maria Elfner-Häfele, Klimaschutzmanagerin des Gemeindeverwaltungsverbands Schönau, beim örtlichen Auftakt in Heiligkreuzsteinach.

„Genau diese Bandbreite an Themen wollen wir mit der Aktion GUT SANIERT?! für unsere Bürgerinnen und Bürger von Schönau, Heiligkreuzsteinach, Heddesbach und Wilhelmsfeld abdecken“, betonte Klimaschutzmanagerin Elfner-Häfele. „Nach dem gelungenen Start freuen wir uns auf die Tage der offenen Tür und unsere Energiemesse noch mehr: Gemeinsam können wir viel bewegen, um den Klimaschutz voranzubringen und gleichzeitig den Wohnstandard zu erhöhen.“