Vorsicht bei dubiosen Angeboten. KLiBA warnt vor betrügerischen Anrufen zu kostenfreier Photovoltaik-Beratung

Von Stefan Hagen

Rhein-Neckar. Betrüger, wohin man auch schaut: Falsche Polizisten, falsche Enkel, Dachhaie und jetzt auch noch Photovoltaik-Berater, die ihren umweltbewussten Opfern das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Wem kann man eigentlich noch vertrauen? Ein gesunder Menschenverstand und eine gewisse Skepsis gegenüber allzu guten Angeboten können den Ganoven aber einen Strich durch die Rechnung machen.

Die Anlage auf dem Dach produziert eigenen Strom, spart Geld und schützt das Klima. Um den Photovoltaik-Ausbau in der Region voranzutreiben, starten immer mehr Kommunen des Rhein-Neckar-Kreises lokale Photovoltaik-Kampagnen in Zusammenarbeit mit der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis (Kliba). Herzstück der Kampagnen sind die kostenfreien, individuellen Photovoltaik-Beratungen.

In den Kommunen des Rhein-Neckar-Kreises ist die Begeisterung für das Thema Photovoltaik groß, heißt es in einer Mitteilung der Agentur. Demnach beraten die Kliba und das PV-Netzwerk Rhein-Neckar Bürgerinnen und Bürger neutral und kostenfrei auf dem Weg zur eigenen Solaranlage. Und, heißt es ergänzend in der Mitteilung, es gibt viele, gute und seriöse Anbieter von Photovoltaikanlagen, die im Kreis ansässig sind. Doch nun kommen die Kriminellen ins Spiel. Diese „Geschäftemacher“ versuchen, den Trend hin zu Photovoltaik für ihre Zwecke auszunutzen. Mit dubiosen Methoden würde versucht, Photovoltaik-Interessierte zu schnellen Geschäftsabschlüssen zu verleiten, erläutert Olga Marksteder, bei der Kliba zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Vermehrt würden die Kliba und die Kommunen Hinweise von Betroffenen erreichen, dass Firmen mit offiziell klingenden Namen telefonisch mit dem Angebot kostenfreier Photovoltaik-Beratungen an Privatpersonen herantreten. Teils sogar mit Verweis auf die Photovoltaik-Kampagne der Gemeinden. Vielfach seien die Beratenen dazu gebracht worden, ungewollt im Rahmen der „Beratung“ Lieferverträge zu unterschreiben, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Angebote seien meistens überteuert, und die weiteren Services, wie die Entsorgung der Verpackungsmaterialien, die Inbetriebnahme der Anlage oder die Beseitigung von Mängeln, mangelhaft. Aus diesem Grund weisen die Kliba und die Kommunen ausdrücklich auf folgende Punkte hin:

  • Im Rahmen der lokalen Photovoltaik-Kampagne werden keine Firmen mit einer Akquise beauftragt.
  • Die Kliba nimmt zu Personen nur dann Kontakt auf, wenn diese eine entsprechende Anfrage an die Agentur oder Kommune gestellt haben.
  • Firmen, die Kunden privat ohne vorherige Einwilligung anrufen (sogenannte „Cold Calls“), verstoßen damit gegen geltendes Recht und machen sich strafbar.
  • Wer solche Anrufe erhält, sollte die Verbraucher-Zentrale informieren. Entsprechende Firmen können dann kostenpflichtig abgemahnt werden.

Info: Das Photovoltaik-Team der Kliba, bei der das Photovoltaik-Netzwerk Rhein-Neckar angesiedelt ist, steht Ratsuchenden beratend zur Seite. E-Mail: pv@kliba-heidelberg.de, Telefon 06221 99875-0.

© Rhein-Neckar Zeitung |  alle Ausgaben   |  24. November 2021