Behagliches Wohnen durch Wärmeschutz

Wesentliche Bedingungen für ein behagliches Wohnklima sind relative Luftfeuchtigkeit, Raumtemperatur, Zugerscheinungen sowie Oberflächentemperatur. Bild: KEA
 

Da jeder Mensch ein anderes Empfinden hat, gibt es eigentlich keine festen Werte für die Behaglichkeit. Wesentliche Bedingungen für ein behagliches Wohnklima sind relative Luftfeuchtigkeit, Raumtemperatur und Zugerscheinungen.

Was weniger bekannt ist, dass das subjektive Wärmeempfinden des Menschen zur Hälfte von der Raumtemperatur, zur anderen Hälfte von der Oberflächentemperatur der ihn umgebenden Flächen bestimmt wird. Diesen Effekt kennen wir, wenn wir im Winter in der Sonne sitzen. Kalte Oberflächen wie schlecht gedämmte Außenwände oder alte Fenster werden daher als unbehaglich empfunden. Warme Oberflächen (Kachelofeneffekt) bewirken das Gegenteil, der Körper empfindet den Innenraum wärmer, als es das Thermometer anzeigt.

Ohne Verlust an thermischer Behaglichkeit lassen sich Raumlufttemperaturen senken, wenn die inneren Oberflächentemperaturen der raumumschließenden Flächen entsprechend angehoben werden. Voraussetzung hierfür ist ein verbesserter Wärmeschutz der umgebenden Bauteile wie zum Beispiel Außenwände und Fensterflächen.

Wenn man bedenkt, dass durch die Senkung der Raumlufttemperatur um 1 °C während der Heizperiode bereits bis 6 Prozent Heizenergie und damit Heizkosten gespart werden können, erhält vor allem der Wärmeschutz von Außenwänden eine zusätzliche Bedeutung. Da die Außenwände die größte Fläche am Gebäude ausmachen, ist hier der Effekt auch am größten. Durch die Wärmedämmung können dann auch die Raumlufttemperaturen ohne Verlust an Behaglichkeit abgesenkt werden. Je nach wärmetechnischem Niveau (U-Wert) der Außenwände vor und nach einer Sanierung und je nach Anteil der Außenwandfläche an der gesamten Wandfläche eines Raumes kann eine solche Absenkung der Raumlufttemperatur nach einer Sanierung etwa 1 bis 2 °C betragen.

Ohne Dämmung führen die niedrigen Oberflächentemperaturen der Außenwände oft zu Feuchtigkeitsniederschlag (Tauwasserbildung) und damit Schimmel an den Wänden. Diese Erscheinungen treten vornehmlich in den Ecken, aber auch hinter Möbeln auf, da dort die Oberflächentemperatur besonders niedrig ist und dort kaum Luftzirkulation stattfindet. Mit einer fachgerechten Wärmedämmung wird dies verhindert, sowie im Umkehrschluss das Raumklima und die die Behaglichkeit dafür verbessert.