Energie direkt von der Sonne in Plankstadt

Die Solarthermieanlage in der Luisenstraße in Plankstadt. Bild: Gemeinde

Mehrere Photovoltaikanlagen produzieren in der Gemeinde Plankstadt Strom – und weitere Gebiete sollen an Fernwärme angeschlossen werden. Die Photovoltaikelemente auf dem Dach des Wasserwerkes können sogar Strom speichern.

Plankstadt. Die Themen Klima- und Umweltschutz sind so aktuell wie nie. Die nationalen Klimaschutzziele sind klar: Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Aber wo steht Plankstadt bei diesem Thema und was macht die Kommune alles für den Klima- und Umweltschutz? In unserer kleinen Serie klären Bernhard Müller, Umweltbeauftragter der Gemeinde, und Klimaschutzmanagerin Ulrike Krause genau diese Frage. Im abschließenden Teil geht es um das Thema Energie.

Der Gasmangel ist derzeit präsenter denn je – die Kommune Plankstadt blickt daher ganz genau auf ihre gemeindlichen Liegenschaften und hat sogar eine eigene Taskforce gegründet. Sie soll mögliche Energieeinsparmaßnahmen erarbeiten und diese dem Gemeinderat präsentieren. Hier wird sich unter anderem die Dämmung angeschaut, mögliche Standort für Photovoltaikanlagen herausgesucht und Heizungserneuerungen geplant. Einige Heizpumpen sind sogar gegen effizientere Modelle ausgetauscht worden.

LEDs in Plankstadt dimmen

Schon länger wird ein Teil der Straßenbeleuchtung außerdem zwischen 23.30 und 4 Uhr gedimmt. Das ist allerdings nur bei rund 40 Prozent der Beleuchtung möglich – dieser ist bereits auf LED umgestellt, der Rest ist noch mit alten Lampen ausgestattet. „Wir sind dabei, einen Förderantrag zu stellen, sodass alles auf LED umgestellt wird“, erklärt Bernhard Müller.

Die Gemeinde betreibt darüber hinaus mehrere Photovoltaikanlagen: eine auf dem Dach des Sparkassengebäudes, eine auf dem Rathausdach, eine beim Bauhof sowie eine beim Wasserwerk. Letztere kann sogar Strom speichern. Darüber hinaus hat die Gemeinde Dachflächen vermietet, auf denen eine Firma Photovoltaik verbaut hat. Dieser Strom, der auf den Dächern der Humboldtschule, des Ungersgartens oder des Hallenbades produziert wird, wird eingespeist. Zudem gibt es beispielsweise auf dem Dach der Seniorenwohnanlage in der Luisenstraße Solarthermieanlagen, die Wasser erwärmen.

Nachdem das Antoniusquartier jetzt an die Fernwärme angeschlossen ist, sollen weitere Gebiete folgen. So zum Beispiel der Antioniusweg samt Humboldtschule und anliegende Gemeindewohnungen. Inwiefern sich Anlieger hier einklinken können, wird derzeit noch geprüft. Im September gibt es außerdem einen Termin mit sämtlichen Gewerbetreibenden aus dem Gewerbegebiet. Hier wollen Kommune, Kliba und Stadtwerke Schwetzingen schauen, ob – und falls – wie viel Interesse an einem Anschluss an die Fernwärme von Schwetzingen aus besteht.

Apropos Energie: Seit Jahrzehnten betreibt Plankstadt kommunales Energiemanagement. Die Hausmeister melden monatlich die Verbräuche an die KLiBA, die wiederum mit speziellen Programmen arbeitet und damit Ausreiser erkennen kann. Wenn das der Fall ist, kann der Hausmeister schauen, woran der höhere Verbrauch liegt – zum Beispiel an einer kaputten Toilettenspülung oder daran, dass die Heizung fälschlicherweise im Sommer angeschaltet war. Die Kliba bietet im Bürgerbüro zudem regelmäßig Energieberatungen an. „Das Angebot wird rege genutzt“, freuen sich Müller und Krause.

Vereinbarung mit Kreis erfüllen

Was natürlich auch als wichtigen Schritt in Richtung Klimaschutz gesehen werden muss, ist die Einstellung der Klimaschutzmanagerin, die im April ihre Stelle angetreten hat. Sie widmet sich voll und ganz dem Klimaschutz und erstellt in nächster Zeit einen entsprechenden Bericht. „Auch Sabine Zeuner leistet in der Öffentlichkeitsarbeit tolle Arbeit“, lobt Müller seine Kollegin. Auf der Homepage der Gemeinde soll es bald sogar einen eigenen Bereich für den Klimaschutz geben. „Plankstadt hat ja den Kooperationsvertrag zum Klimaschutz mit dem Rhein-Neckar-Kreis unterschrieben, jetzt müssen wir die Vereinbarung auch mit Leben füllen“, betont der Umweltbeauftragte.