Klimaschutz soll optimiert werden

Beim offiziellen Start mit dem eea-Logo: Michael Boeke, Jochen Ungerer, Birgit Sehls, Peter Kolbe, Andreas Willemsen, Dr. Andreas Askani und Bürgermeister Dr. Ralf Göck (v.l.n.r.), und „bruehl-news“-Kameramann Sebastian Jung hielt das Ganze auch per Video fest. Bild GVB

Rathaus Brühl: Gemeinde startet das Zertifizierungssystem des European Energy Awards

Passend zur Klimaschutzaktion „Earth Hour“, bei der in Brühl die Straßenbeleuchtung für eine Stunde gelöscht wurde, startete die Gemeinde und ihr Energieteam in das für den kommunalen Klimaschutz entwickelte Managementsystem European Energy Award (eea). Es unterstützt die Gemeindeverwaltung in der systematischen Priorisierung, Umsetzung und Auswertung ihrer Klimaschutzmaßnahmen. Eine erste Zertifizierung erfolgt in vier Jahren.

Zum Einstieg in den fortlaufenden eea-Prozess begrüßte Bürgermeister Dr. Ralf Göck bei einer ersten Sitzung die frisch ernannten Mitglieder des Energieteams, das für die Durchführung der Bestandsaufnahme, die Ausarbeitung von Projekten und die Erarbeitung des Energiepolitischen Arbeitsprogramms verantwortlich ist.

Vielköpfiges Team am Start

Diesem Team gehören neben der Klimaschutzmanagerin und Leiterin des Energieteams, Birgit Sehls, die Amtsleiter Reiner Haas, Jochen Ungerer und Andreas Willemsen, Umweltberater Dr. Andreas Askani sowie Bürgermeister Dr. Ralf Göck an. Als akkreditierter eea-Berater begleitet und unterstützen seitens der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis (KLiba) Peter Kolbe sowie sein Kollege Michael Boeke das Brühler Energieteam in der fortlaufenden Durchführung des Zertifizierungsverfahrens.

Mit dem European Energy Award erhält die Gemeindeverwaltung die Möglichkeit, ihre Energie- und Klimaschutzpolitik objektiv bewerten zu lassen. „So können wir die Verringerung unserer Treibhausgas-Emissionen überwachen und Stärken und Schwächen unserer lokalen Klimaschutzpolitik analysieren und kontinuierlich optimieren“, erklärt Klimaschutzmanagerin Sehls.

Unter dem Dach des eea erfolgt eine umfassende Analyse der kommunalen Energie- und Klimaschutzpolitik sowie der Umsetzung kon[1]kreter Maßnahmen. Dabei werden sechs verschiedene kommunale Handlungsfelder analysiert: Entwicklungsplanung und Raumordnung, Versorgung und Entsorgung, Mobilität, kommunale Gebäude und Anlagen, interne Organisation sowie die Beteiligung von Bürgerschaft und Unternehmen. „Durch die systematische Erfassung der bisherigen Arbeit sowie durch die Planung und Umsetzung neuer Projekte wird die Energieeinsparung, die effiziente Energienutzung und die Steigerung der Nutzung erneuerbaren Energien in der Gemeinde kontinuierlich vorangebracht“, so Sehls.

Alle vier Jahre wird die Arbeit der Energieteams einer externen Auditierung unterzogen, um die erreichten Fortschritte zu quantifizieren.

Erreicht die Kommune 50 Prozent der möglichen Punkte, wird der European Energy Award verliehen, bei 75 Prozent sogar der European Energy Award in Gold.

„Wir freuen uns, mit dem eea ein Werkzeug zu erhalten, das es uns ermöglicht, in effektiver Weise Energieeinsparung und Energieeffizienz zu verbessern und den Einsatz erneuerbarer Energien im erforderlichen Maße zu steigern“, bestätigt Bürgermeister Göck das Interesse der Gemeindeverwaltung am Einstieg in den eea.

Bürger ins Boot holen

Zugleich bedankte er sich bei allen Bürgern der Gemeinde, die sich bereits aktiv für den Klimaschutz einsetzen. „Denn nur gemeinsam mit der Bürgerschaft können wir hier bei uns eine nachhaltige Zukunft gestalten und unseren notwendigen lokalen Beitrag zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf die von den Klimawissenschaftlerinnen und Klimawissenschaftlern geforderte und in Paris völkerrechtlich verbindlich vereinbarte Grenze von deutlich unter zwei Grad Celsius und möglichst 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.“

Auch auf der Webseite der Gemeinde wird künftig über die Fortschritte und Erfolge im Zusammenhang mit dem eea-Prozesses berichtet. Die Bürger werden zudem über Maßnahmen zur Teilhabe am kommunalen Klimaschutz informiert. zg

© Schwetzinger Zeitung | 23. März 2023