Das Beratungsprojekt „Energiekarawane Gewerbe“ stellten vor (v.l.): Klaus Keßler (KLiBA), Nicolai Freiwald (IHK), Rolf Edelmann (BDS), Bürgermeister Christoph Oeldorf und Wirtschaftsförderin Michaela Gärtner. Foto: Dorn

Energiekarawane Gewerbe“ bietet kostenfreie Beratung an

Schriesheim. (bms) Kosten senken, Klima schützen: Mit dieser Zielvorgabe ist in den kommenden Wochen die „Energiekarawane Gewerbe“ in Schriesheim unterwegs. Das Beratungsprojekt „Das letzte Kamel macht das Licht aus“ ist wieder einmal am Start und will für Unternehmen in der „KEFF“-Region Rhein-Neckar Impulse setzen zum Energiesparen. „KEFF“ steht für „Kompetenzstelle Energieeffizienz“. Träger sind die Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar (IHK) und die Klimaschutz- und Energieberatung (KLiBA).

„KEFF“ wird finanziert aus Mitteln der Europäischen Union und dem Land. Konkret heißt das, dass Betriebe zunächst nur etwas Zeit investieren müssen, der Energiecheck ist kostenfrei. Klima- und Energiesparexperten schauen vor Ort nach: Es ist der Blick von außen, der nach innen schärft. Sie entdecken falsch eingestellte Klimaanlagen, alte Halogen-Beleuchtungen, unzeitgemäße Heizungen am falschen Ort, Wärmeverlust-Zonen – die Liste sei ausbaubar, meint KLiBA-Geschäftsführer Klaus Keßler. „Und wir finden überall was“, fasst Nicolai Freiwald von der IHK die Erfahrungen aus den letzten Jahren zusammen. „Ökologisches Handeln und ökonomischer Erfolg sind längst vereinbar. Das wollen wir den Betrieben klarmachen.“

Also her mit Dämmungen, intelligenten Beleuchtungskonzepten und modernen Energieerzeugungskonzepten! Gerade kleinen und mittleren Unternehmen fehle oft das Kapital für größere Investitionen, wissen die „Keff“-Experten. „Wir wissen auch, wo es welche Fördermittel gibt. Im Einzelfall können Maßnahmen bis zu 80 Prozent gefördert werden.“

Und warum Kamel-Karawane? „Weil Kamele vorbildlich sind, wenn es um den effizienten Einsatz natürlicher Ressourcen geht“, erklärt Freiwald das Wortspiel. Rund 100 Energie-Checks pro Jahr würden im Rhein-Neckar-Kreis gemacht „Die Nachfrage ist groß und wird angesichts der aktuell steigenden Energiekosten und der Klimaschutzdebatte noch wachsen“, meint er. „Wir schnüren den Betrieben ein Paket, auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten und lösungsorientiert.“

Die Stadt unterstützt die Energiesparaktion, auch der Bund der Selbstständigen (BDS) unter Rolf Edelmann ist mit dabei. Rund 1000 Betriebe gibt es in der Stadt, rund 300 erhalten demnächst direkt Post, erklärt Bürgermeister Christoph Oeldorf. „Aber alle sind eingeladen mitzumachen. Es ist ein tolles Angebot. Gerade im Gewerbe gibt es noch viel Einsparpotenziale. Und der Handlungsbedarf ist schließlich da.“ Die Unternehmen können sich bei Interesse mit den „KEFF“-Beratern in Verbindung setzen und einen Termin vereinbaren. Schon beim Energieeffizienz-Check während der ein- bis zweistündigen Begehung gibt der Berater eine erste Einschätzung.

© RNZ | 3. Juni 2022